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Baupreisindex 

Gem. § 190 Abs. 4 BewG sind die aus Anlage 24 zum BewG ermittelten Regelherstellungskosten (Kostenstand 2010) auf den Bewertungsstichtag anzupassen. Diese Anpassung erfolgt mittels vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Baupreisindizes für Wohn- und Nichtwohngebäude.  Dabei wird auf die Preisindizes für die Bauwirtschaft abgestellt, die das Statistische Bundesamt für den Neubau in konventioneller Bauart von Wohn- […]

Bedingung 

Durch eine Bedingung sollen bestimmte Rechtsfolgen von dem ungewissen Eintritt eines künftigen Ereignisses abhängig gemacht werden.     Eine sogenannte aufschiebende Bedingung liegt vor, wenn die Rechtsfolge (z.B. Erbeinsetzung oder Vermächtnis) von einem bestimmten Ereignis an eintreten soll (z. B. wenn im Testament bestimmt wird, dass der Sohn Erbe wird, wenn er sein Studium abgeschlossen hat). […]

Beerdigungskosten 

Nach § 1968 BGB hat der Erbe die Kosten der Beerdigung des Erblassers zu tragen. Der Erblasser kann durch letztwillige Verfügung etwas anderes bestimmen. Zu den Beerdigungskosten gehören die notwendigen Kosten der Bestattung, soweit sie angemessen sind und der Lebensstellung des Erblassers entsprechen.     Dazu gehören neben den Bestattungskosten im engeren Sinne auch die Kosten […]

Befreiter Vorerbe 

Der befreite Vorerbe ist ein Vorerbe, der vom Erblasser von bestimmten gesetzlichen Beschränkungen und Verpflichtungen befreit worden ist.     Befreit werden kann der Vorerbe u.a. von der Verfügungsbeschränkung über Grundstücke und Rechte an Grundstücken, von der Hinterlegung von Wertpapieren und der Anlage von Geld sowie von der Pflicht zur ordnungsgemäßen Verwaltung mit der Folge, dass […]

Begünstigtes Vermögen

Das „begünstigte Vermögen“ wird in § 13b Abs. 2 S. 1 ErbStG definiert. Bei dem begünstigten Vermögen handelt es sich (vereinfacht) um das „begünstigungsfähige Vermögen“ abzüglich des (schädlichen) (Netto-) Verwaltungsvermögens.  

Begünstigungsfähiges Vermögen 

Sinn und Zweck der erbschaft- und schenkungsteuerlichen Verschonung von Betriebsvermögen ist es, dem Übernehmer die Fortführung des Unternehmens ohne zusätzliche steuerliche Belastung zu ermöglichen. Die komplexe Regelung des § 13b ErbStG soll dabei sicherstellen, dass das Betriebsvermögen nur dann der Erbschaftsteuer unterliegt, wenn es überwiegend aus Wirtschaftsgütern besteht, die für die eigentliche betriebliche Tätigkeit von […]

Behindertentestament

Behindertentestament ist die Bezeichnung für ein Testament von Eltern eines behinderten Kindes, das besondere Regelungen im Hinblick auf die Behinderung enthält (indem dem Kind ein bestimmter Teil des Nachlasses zugewendet wird, ohne dass dadurch seine Ansprüche auf staatliche Unterstützung gemindert werden).     Mit dem Behindertentestament können Eltern erreichen, dass ihr Vermögen der Familie erhalten bleibt […]

Belgien 

Die Erbschaftsteuer wird bei Erblassern mit Wohnsitz in Belgien auf den gesamten Nachlass erhoben, bei Erblassern mit Wohnsitz im Ausland wird die Erbschaftsteuer auf das in Belgien gelegene unbewegliche Vermögen erhoben. Geringe Freibeträge (z.B. Ehegatte 15.000 Euro im Erbfall für die Region Brüssel) und hohe Steuersätze bis zu 80 %. Sonderregelungen für die Region Brüssel-Hauptstadt […]

Berliner Testament

Mit dem Berliner Testament setzen sich beide Ehegatten gegenseitig zu Erben ein und bestimmen, dass nach dem Tod des Überlebenden der beiderseitige Nachlass an einen Dritten, in der Regel an die Kinder, fallen soll.     In diesem Fall ist im Zweifel anzunehmen, dass die Kinder dann als Erben des zuletzt verstorbenen Ehegatten für den gesamten […]

Bestimmungsvermächtnis 

Bestimmungsvermächtnis begünstigt mehrere Personen in der Weise, dass der Bedachte (in der Regel der Erbe) oder ein Dritter zu bestimmen hat, wer aus dem bestimmten Personenkreis begünstigt werden soll.    

Betreuer 

Ein Betreuer wird vom Betreuungsgericht auf Antrag oder von Amts wegen bestellt, wenn ein Volljähriger aufgrund einer psychischen Krankheit oder einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung seine Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht besorgen kann.     In einer Betreuungsverfügung kann für den Fall der eigenen Hilfsbedürftigkeit oder Geschäftsunfähigkeit eine Person vorgeschlagen werden, die vom Betreuungsgericht als […]

Betreuungsverfügung

Die Betreuungsverfügung ist eine Verfügung, mit der man für den zukünftigen Fall der eigenen Hilfsbedürftigkeit oder Geschäftsunfähigkeit eine Person vorschlägt, die dann vom Betreuungsgericht als Betreuer bestellt werden soll.     Als Betreuer sollte man eine Person seines Vertrauens vorschlagen. Es können auch mehrere Personen mit unterschiedlichen Aufgabenkreisen als Betreuer bestellt werden.     So kann z.B. […]

Betriebsvermögen 

Neben dem land- und forstwirtschaftlichen Vermögen und dem Grundvermögen bildet das Betriebsvermögen (§§ 95 bis 109, § 31 BewG) die dritte Vermögensart im Sinne des § 18 BewG. Zum Betriebsvermögen gehören alle Teile eines Gewerbebetriebs im Sinne des § 15 Abs. 1 und 2 EStG, die bei der steuerlichen Gewinnermittlung zum Betriebsvermögen gehören (§ 95 […]

Bewertung des Nachlasses

Die Bewertung des Nachlasses erfolgt grundsätzlich nach dem Verkehrswert. Das ist der Preis, der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr nach der Beschaffenheit des Gegenstandes bei einer Veräußerung zu erzielen wäre.     Bei Geld- und Bankguthaben ist die Sache einfach: Es gilt der Nennwert. Fällige Lebens-, Kapital- und Rentenversicherungen werden mit dem Auszahlungsbetrag oder dem Kapitalwert der Rente […]

Bezugsberechtigter

Ein Bezugsberechtigter ist die in einer Lebensversicherung bezeichnete Person, an die im Falle des Todes des Versicherten die Versicherungssumme auszuzahlen ist.     Der Versicherungsnehmer kann Erben oder andere Personen als Bezugsberechtigte einsetzen. Er kann die Bezugsberechtigung jederzeit ändern, es sei denn, die Änderung der Bezugsberechtigung ist ausdrücklich ausgeschlossen.     So können im Falle einer Scheidung […]

Blinder Erblasser

Ein blinder Erblasser kann kein eigenhändiges Testament errichten, da er nicht in der Lage ist, Schrift zu lesen. Blinde können ein öffentliches Testament nur durch Übergabe der Blindenschrift errichten, wenn sie diese beherrschen, sonst nur durch Erklärung vor einem Notar.  

Bodenrichtwert 

Der aktuelle Bodenrichtwert ist – zusammen mit der Grundstücksgröße – Grundlage für die Berechnung des Werts des Grund und Bodens, der bei der Bewertung unbebauter und bebauter Grundstücke benötigt wird.    Bei den Bodenrichtwerten handelt es sich um durchschnittliche Lagewerte, die für ein Gebiet (Bodenrichtwertzone) mit im Wesentlichen gleichen Lage- und Nutzungsverhältnissen je Quadratmeter Grundstücksfläche […]

Böswillige Schenkung 

Eine böswillige Schenkung ist eine Schenkung, die der Erblasser macht, um den durch Erbvertrag oder gemeinschaftliches Testament eingesetzten Erben zu benachteiligen.     In diesem Fall kann der Erbe die Herausgabe des Geschenks verlangen.     Beispiel:    A ist Rentnerin und hat in den letzten Jahren ihre Schulden nicht beglichen. Um ihren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr […]

Brasilien 

Es wird Erbschafts- oder Schenkungssteuer erhoben. Die Steuersätze betragen bis zu 8 %.  

Brieftestament 

Brieftestament bezeichnet eine vom Erblasser eigenhändig geschriebene und unterschriebene letztwillige Verfügung in Form eines Briefes. Grundsätzlich kann auch ein Brief des Erblassers an die vorgesehenen Erben ein eigenhändiges Testament darstellen.     Erforderlich ist jedoch (neben den sonstigen Formvorschriften für ein eigenhändiges Testament), dass der Brief eindeutig erkennen lässt, dass er die Erbfolge nach dem Tod […]

Bruttogrundfläche 

Im Rahmen der Bewertung eines bebauten Grundstücks im Sachwertverfahren wird die Brutto-Grundfläche des Gebäudes mit den Regelherstellungskosten und dem Baupreisindex multipliziert, um die durchschnittlichen Herstellungskosten des Gebäudes zu erhalten.  Der Begriff der Brutto-Grundfläche ist in Anlage 24 Teil I. zum BewG definiert.    Hier sind die wichtigsten Informationen zusammengefasst:    Die Brutto-Grundfläche ist die Summe […]

Bulgarien 

In Bulgarien wird eine Erbschaft- und Schenkungsteuer erhoben. Unbeschränkte Steuerpflicht besteht für Erwerber bulgarischer Staatsangehörigkeit, ansonsten besteht beschränkte Steuerpflicht für in Bulgarien belegenes Vermögen. Ehegatten und Verwandte in gerader Linie sind von der Steuer befreit, für Verwandte in der Seitenlinie gilt ein Steuersatz von 0,4 bis 0,8 %, für die übrigen Erwerber von 3,3 bis […]

Bürgermeistertestament 

Ein Bürgermeistertestament kann als Nottestament errichtet werden, wenn der Erblasser früher stirbt, als die Errichtung eines öffentlichen Testaments vor einem Notar möglich ist, so kann er das Testament zur Niederschrift des Bürgermeisters der Gemeinde, in der er sich aufhält, errichten.     Der Bürgermeister hat zur Beurkundung zwei Zeugen hinzuzuziehen.     Als Zeuge kann nicht zugezogen […]