Gattungsvermächtnis
Das Gattungsvermächtnis ist ein Vermächtnis, bei dem nicht ein bestimmter Gegenstand, sondern eine bestimmte Gattung von Gegenständen vermacht wird. Der Erblasser beschränkt sich also darauf, den vermachten Gegenstand nur der Gattung nach zu bezeichnen und die Gattungsmerkmale zu umschreiben. Beispiel: Der Erblasser E vermacht seiner Schwester ein Gemälde des Malers M. Beim Gattungsvermächtnis […]
Gemeinschaftliches Testament
Das gemeinschaftliche Testament ist ein von Ehegatten errichtetes Testament, in dem sie durch gleichzeitige letztwillige Verfügungen Anordnungen für den Fall ihres Todes treffen. In einem gemeinschaftlichen Testament können die gleichen Verfügungen wie in einem Einzeltestament getroffen werden. Möglich sind jedoch – und hier liegt die entscheidende Besonderheit – sogenannte wechselbezügliche Verfügungen. Bei wechselbezüglichen […]
Gemischte Schenkung
Eine gemischte Schenkung liegt vor, wenn bei einem einheitlichen Rechtsgeschäft (z.B. Kaufvertrag) der Wert der Leistung des Schenkers der Gegenleistung des Beschenkten nur zum Teil entspricht, die Vertragsparteien dies wissen und den überschießenden Wert übereinstimmend unentgeltlich zuwenden. Beispiel: Die Eltern übertragen ihrem Sohn ein Grundstück im Wert von 200.000 € gegen Zahlung von 160.000 […]
Gesamtrechtsnachfolge
Eine andere Bezeichnung für die Gesamtrechtsnachfolge ist die Universalsukzession. Darunter versteht man den Übergang eines gesamten Vermögens mit allen Rechten und Pflichten auf eine andere Person oder Gesellschaft, den sogenannten Gesamtrechtsnachfolger. Die Gesamtrechtsnachfolge führt dazu, dass der entsprechende neue Eigentümer und Nachfolger, in den meisten Fällen ein Erbe, in die Rechtsstellung des Vorgängers eintritt.
Geschäftsfähigkeit
Die Geschäftsfähigkeit ist Voraussetzung für den Abschluss eines wirksamen Erbvertrags. Nur wer unbeschränkt geschäftsfähig ist, also das 18. Lebensjahr vollendet hat, kann einen wirksamen Erbvertrag abschließen. Ausnahmen gelten für Ehegatten und Verlobte. Danach können Ehegatten und Verlobte auch bei beschränkter Geschäftsfähigkeit einen Erbvertrag abschließen; sie bedürfen jedoch der Zustimmung des gesetzlichen Vertreters und, wenn […]
Geschwister
Die Geschwister sind neben den Eltern Erben der zweiten Ordnung. Die Geschwister des Erblassers erben erst in dritter Ordnung, wenn der Erblasser kein Testament errichtet hat und nicht verheiratet war. Nur wenn der Erblasser zum Zeitpunkt des Erbfalls keine Abkömmlinge, also keine Kinder oder Enkelkinder hat und mindestens ein Elternteil bereits verstorben ist, kommen […]
Gesetzliche Erben
Gesetzliche Erben sind die vom Gesetz unmittelbar bestimmten Erben. Die gesetzliche Erbfolge kann aus verschiedenen Gründen eintreten. Sie tritt insbesondere ein, wenn der Erblasser keine Verfügung von Todes wegen (Testament oder Erbvertrag) errichtet hat, wenn eine getroffene Erbeinsetzung unwirksam ist (z. B. weil das errichtete Testament wegen Formmangels nichtig ist), wenn die vom Erblasser errichtete […]
Gewillkürte Erbfolge
Die gewillkürte Erbfolge ist die Anordnung der Erbfolge durch Verfügung von Todes wegen. Jedermann hat das Recht, über sein Vermögen nach seinem Tode frei zu verfügen. Eine vertragliche Einschränkung dieser verfassungsrechtlich garantierten Testierfreiheit ist grundsätzlich nicht möglich; eine entsprechende Verpflichtung, eine Verfügung von Todes wegen zu errichten oder nicht zu errichten, aufzuheben oder nicht aufzuheben, […]
Gibraltar
In Gibraltar werden keine Erbschafts- oder Schenkungssteuern erhoben.
Griechenland
In Griechenland besteht unbeschränkte Steuerpflicht mit Ausnahme von Auslandsvermögen, wenn der Erblasser oder Schenker griechischer Staatsbürger war oder seinen Wohnsitz in Griechenland hatte. Ausgenommen ist das bewegliche Auslandsvermögen von griechischen Staatsangehörigen, die zum Zeitpunkt des Todes seit mehr als 10 Jahren im Ausland ansässig sind. Die beschränkte Steuerpflicht gilt für im Inland belegenes unbewegliches […]
Großbritannien
Großbritannien erhebt eine Nachlasssteuer für Personen, die ihren Lebensmittelpunkt (domicile) in Großbritannien hatten. Fehlt dieser, insbesondere bei ausländischem Wohnsitz, wird nur das in Großbritannien belegene Vermögen besteuert, also auch Kontoguthaben bei britischen Banken. Darüber hinaus unterliegen Vermögensübertragungen zu Lebzeiten der Schenkungsteuer, wenn der Schenker seinen Lebensmittelpunkt (domicile) in Großbritannien hat. Der Steuersatz beträgt […]
Großer Pflichtteil
Haben die Ehegatten im Güterstand der Zugewinngemeinschaft gelebt, so gibt es einen „kleinen“ und einen „großen“ Pflichtteil. Der große Pflichtteil wird unter Berücksichtigung des pauschalen Viertels aus dem Zugewinnausgleich berechnet. Der kleine Pflichtteil beträgt die Hälfte des gesetzlichen Erbteils des Ehegatten ohne das zusätzliche Viertel. Diesen kleinen Pflichtteil erhält der Ehegatte, wenn er die […]
Grundbesitz (Bewertung)
Siehe „Immobilien (Bewertung)“
Grundstücksarten
Es ist zwischen folgenden Grundstücksarten zu unterscheiden: Ein- / Zweifamilienhaus Wohngrundstücke mit ein bzw. zwei Wohnungen Mitnutzung für betriebliche oder öffentliche Zwecke zu weniger als 50 % unschädlich, wenn Eigenart nicht wesentlich beeinträchtigt kein Wohnungseigentum Mietwohngrundstück Wohngrundstücke mit mehr als zwei Wohnungen Nutzung zu Wohnzwecken zu mehr als 80 % Wohnungseigentum Sondereigentum […]
Güterstand
Der Güterstand regelt, wie das Vermögen während der Ehe verwaltet und im Falle einer Scheidung oder des Todes eines Partners oder einer Partnerin aufgeteilt wird. Der Regelfall ist die sogenannte Zugewinngemeinschaft, bei der die Partner oder Partnerinnen grundsätzlich ihr eigenes Vermögen behalten; am Ende der Ehe wird jedoch der finanzielle Zugewinn jedes Partners oder […]
Gütertrennung
Gütertrennung tritt u.a. ein, wenn die Ehegatten diesen Güterstand durch Ehevertrag vereinbaren, den gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft oder den Zugewinnausgleich durch Ehevertrag ausschließen. Bei der Gütertrennung werden die Ehegatten praktisch, wie Unverheiratete behandelt. Jeder behält sein Vermögen und verwaltet es allein. Auch das, was nach Abzug der für den Unterhalt der Familie notwendigen […]